
Noch einmal mit Gefühl
Hype, Hype, Hurra! Die Presse hat einen neuen Liebling gefunden, der so gar nicht in das übliche Schema passt - ein Computer-Spiel namens „Life Is Strange“. Wenn sogar die BILD über ein „das gefühlvollste Abenteuer des Jahres“ schreibt und der Spiegel dem Ganzen einen feuilleton’schen Artikel widmet, dann ist eines klar: Wir haben es mit einer kleinen Revolution zu tun, die uns sagt, dass die Menschen wieder Geschichten wollen.
Dabei ist „Life Is Strange“ weder neu in seiner Idee, noch technisch auf einem außergewöhnlichen Niveau. Das französische Studio Dontnod musste für das Projekt mit einem extrem geringen Budget auskommen und hat es – bis auf ein paar Ausnahmen - fantastisch genutzt.
In „Life Is Strange“ übernehmen wir die Rolle von Max, einer Teenagerin in Arcadia Bay, mit den üblichen Problemchen, den üblichen Schwärmereien, den üblichen Peinlichkeiten. Max kehrt nach längerer Zeit in ihre Heimatstadt zurück, um dort Fotografie zu studieren. Seit Jahren hat sie Ihre Jugendfreundin Chloe nicht mehr gesprochen. Das Leben hatte die beiden auseinander geführt.
Wenn hier das Wort „Soap“ in den Sinn kommt, wäre das nicht so falsch. Andererseits schaffen es die Autoren mit einem Plot-Twist, die Geschehnisse komplett auf den Kopf zu stellen. Durch Zufall und durch eine Extremsituation in die sie gerät, trifft Max nicht nur Chloe wieder, sondern stellt fest, dass sie die Zeit zurückdrehen kann. Sie kann also verhindern, dass Menschen etwas zustößt. Sie kann peinliche Momente einfach neugestalten. Insgeheim ein Traum eines jeden von uns.